Veränderungen in der Kommunikation und Zusammenarbeit
Ohne Frage, die letzten Jahre haben uns überrascht und viele Veränderungen mit sich gebracht. Anfangs stellen wir uns auf neue Situationen ein, aber die ständigen Anpassungen erforderten kreative Lösungen. Ich beschäftige mich seit jeher intensiv mit meinem Innenleben und den Prozessen des Wandels. Die aktuelle Lage ist jedoch besonders herausfordernd.
Die Kommunikation im Wandel
Plötzlich ist die Partnerin oder der Partner zu Hause, wie in Loriots „Pappa ante portas“ – die gewohnte Privatsphäre und Routinen werden auf den Kopf gestellt. Jeder versucht, kreative Wege zu finden, um den Arbeitsplatz zu Hause einzurichten. Die persönlichen Kontakte mit Freunden werden seltener, während die familiären Bindungen intensiver und offener werden. Die Komfortzone verengt sich.
Der Flurfunk ist gestört
Bald kamen die ersten Anfragen von Kunden: Wie kann der Kontakt zu den Kollegen aufrechterhalten werden? Die Herausforderung war groß, denn viele fühlten sich überwältigt – sowohl von den technischen Anforderungen als auch vom allgemeinen Stress. Private Kontakte mussten aufrechterhalten werden, während der Austausch mit Kollegen oft in den Hintergrund trat.
Austausch statt Kontrolle
Nach kurzer Zeit entstanden verschiedene virtuelle Formate, von entspannten Wein-Talks über Fragerunden bis hin zu gemeinsamen Online-Kochabenden. Diese Veranstaltungen waren oft improvisiert, aber durch die aktive Beteiligung der Kollegen wurden die Ideen immer kreativer. Es wurde deutlich, dass Menschen Initiative ergreifen und ausprobieren wollen – ein Kerngedanke, der unsere Berufsleben prägt.
Flexibilität im neuen Normal
In den Sommermonaten verlagerten sich Ereignisse nach draußen. Grillabende und Workshops auf Sportplätzen boten erfrischende Perspektiven, und die temporären Formate erzielten erstaunlich positive Effekte. Die Teilnehmer waren offener für neue Impulse und besser gelaunt.
Führung in der neuen Welt
Mit der Zeit wuchsen die Zweifel unter Führungskräften: Kann Teams diese Freiheit wirklich gelassen, überlassen werden? Die Organisationen mussten neue Strukturen entwickeln, um den Austausch zu fördern. Hierarchien, die früher in Stein gemeißelt schienen, wurden in der virtuellen Welt ins Wanken gebracht. Stand-up-Meetings, kurze Impulsvorträge und regelmäßige Jour-fixes gaben den Teams neue Flexibilität und Effizienz.
Der persönliche Austausch im Homeoffice
Im Büro kommunizieren wir oft beiläufig: ein Blick, ein kurzes Gespräch in der Teeküche oder auf dem Flur. Diese informellen Kontaktpunkte fielen im Homeoffice weg und mussten neu geschaffen werden. Durch Gespräche mit Kollegen entdeckten wir, wie das informelle Kommunikationssystem funktioniert und wie wir es auch online aktivieren konnten.
Informelle Kommunikation neu gestalten
Meetings wurden zeitlich angepasst – nicht mehr von 14:00 bis 15:00 Uhr, sondern von 14:10 bis 14:45 Uhr, um Raum für den Austausch zu schaffen. Gemeinsame virtuelle Mittagessen ermöglichten es den Kollegen, sich auch in der digitalen Welt auszutauschen. Diese neuen Treffen, oft mit einem thematischen Fokus, sind eine erfrischende Abwechslung.
Eigeninitiative und Hartnäckigkeit
Nicht jeder bringt die Eigeninitiative mit, daher zahlt sich Hartnäckigkeit aus. Der Gedanke „Der meldet sich nicht mehr bei mir“ zählt nicht – bleiben Sie dran! Kurze Gespräche, ähnlich einem Speed-Dating, bieten eine Möglichkeit, sich in der digitalen Welt auszutauschen und Stille zu vermeiden.
Entscheidungsspielräume für die Zukunft
Es zeigt sich, dass die traditionellen Arbeitsmodelle überdacht werden müssen. Flexibles Arbeiten und die Freiheit, den eigenen Arbeitsplatz zu wählen, sind nicht nur Trends, sondern entscheidend für die Zukunft. Die Unternehmen sollten die Chance nutzen, die Meinungen der Mitarbeiter zu erfragen und neue Modelle zu erkunden. Eine flexible Arbeitsumgebung macht den Arbeitsplatz attraktiver für verschiedene Lebenssituationen und spart Kosten.
Gemeinsam die Zukunft gestalten
Wir sollten nicht mehr von „Homeoffice“ sprechen, sondern von einer neuen Form des Zusammenarbeitens. Wie können wir wertschöpfender kommunizieren und arbeiten? Ich ermutige alle, Verantwortung zu übernehmen und immer wieder zu hinterfragen, wie wir zusammenarbeiten möchten. Viel Freude dabei!
Weitere Impulse gibt es in meinem Blogbeitrag zum Thema: Ärger mit dem Chef? Konflikte nutzen.
Inspiriert wurde dieser Beitrag von:
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Bildnachweis: Danke an Fotografin Heidi Abt, München
